Die Jahre 2002 bis 2006

Das Jahrhunderthochwasser - das Jahr 2002

Das Jahrhunderthochwasser von 2002 ist Ihnen sicherlich in Erinnerung geblieben. Auch unser Ortsverband war im Einsatz. AM 16.08.2002 ging der Katastrophenalarm um 22 Uhr bei uns ein. Eine Stunde später rückten wir aus, um in den folgenden sieben Tagen an Brennpunkten innerhalb des Katastrophengebietes Hilfe zu leisten. Zu Beginn sicherten die Helfer unseres Ortsverbandes gemeinsam mit Helfern anderer Ortsverbände, der Feuerwehr und der Bundeswehr einen besonders kritischen Deichabschnitt in Wittenberg (OT Pratau).

Kurz vom Mitternacht droht jedoch einen Kilometer weiter ein Deich zu brechen. Es bestand Lebensgefahr für alle Helfer. Aus diesem Grund ordnete der damalige Landrat eine sofortige Evakuierung des Geländes an. Zu Erst wurden alle Personen und Tiere in Sicherheit gebracht. Danach galt es auch die Technik in Sicherheit zu bringen. Eine Stunde später wurde der Dammbruch gemeldet und der Ortsteil Pratau wurde innerhalb weniger Sekunden von den Wassermassen geflutet.

Einen Tag später unterstützten Helfer unseres Ortsverbandes die freiwilligen Helfer und Feuerwehren in Bleddin bei der Deichsicherung. Weitere Einsatzaufträge führten den OV Herzberg zur Notstromerzeugung und Ausleuchtung nach Großnaundorf, Mühlanger und Mühlberg. Hier kamen u.a. auch die 20kVA Notstromerzeuger zum Einsatz.

Das Jahr 2002 wurde jedoch nicht nur vom Hochwasser überschattet. Ein weiteres großes Ereignis fand in unserem Ortsverband im gleichen Jahr statt. Es gab einen Wechsel an der Spitze des Ortsverbandes. Der vorherige Ortsbeauftragte Dietmar Böttcher, welcher von 1997 bis 2002 leitend den Ortsverband Herzberg auf- und ausbaute gab den Posten an Ingo Ritter ab. Dieser war zuvor in Senftenberg stellvertretender Ortsbeauftragter.

Zur Jahreshauptversammlung im Dezember verlieh Rainer Sehring, Ordnungsamtsleiter des Landkreises Elbe-Elster, im Auftrag des damaligen Landrates Ehrenmedaillen an die Helfer. Diese gingen an alle Helfer, die das "Wunder von Mühlberg" vollbrachten.

Siegfried Hoffmann erhielt an diesem Tag eine Ehrennadel für seine Einsatzbereitschaft. Er war es auch, der nach dem Gründungsvater Dietmar Böttcher die Fäden des Ortsverbandes in einer sehr kritischen Zeit über Monate in der Hand hielt.

Sommerfest und ein neuer Transporter - das Jahr 2003

Um die Beziehung zu anderen Hilfsorganisationen zu festigen, veranstalteten wir 2003 das erste Sommerfest. Interessierten wurde die Möglichkeit gegeben, das THW hautnah zu erleben und herauszufinden, welche Einsatzmöglichkeiten das THW besitzt.

In diesem Jahr gab es auch einen neuen Transporter für die Jugend. Winfried Haupt, damaliger Geschäftsführer, kam zu diesem Anlass extra von Potsdam nach Elsterwerda, wo wir an der ersten Truck- und Nutzfahrzeugausstellung teilnahmen. Der 10 Jahre alte VW Transporter wurde an den Ortsverband übergeben. 21 Helfer und 8 Junghelfer waren zu diesem Zeitpunkt schon in unserem Ortsverband aktiv.

Helferabzeichen in Gold - das Jahr 2004

Auch im Jahr 2004 lud der THW Ortsverband zu einem Tag der offenen Tür ein. Auch zu diesem Sommerfest waren wieder Feuerwehren, das DRK, die Wasserwacht, der Rettungsdienst und die Polizei eingeladen. In diesem Jahr gab es jedoch noch einen weiteren Anlass.

Der damalige Geschäftsführer Winfried Haupt kam in den Ortsverband Herzberg, um dem damaligen Ortsbeauftragten Ingo Ritter des Helferabzeichen in Gold zu überreichen. Er war zu diesem Zeitpunkt schon seit zwei Jahren der Ortsbeauftragte und somit Chef der 25 Helfer und der 8-köpfigen Jugendgruppe.

Abschied eines langjährigen Helfers - das Jahr 2005

Ein Jahr nachdem der Herzberger Ortsbeauftragte das Helferabzeichen in Gold überreicht bekam, verabschiedete sich sein stellvertretender Ortsbeauftragter aus dem aktiven Dienst.

Nachdem das THW in Herzberg im Jahr 1997 Fuß fasste, begann Siegfried Hoffmann im Juni des selben Jahres als Ausbildungsbeauftragter im THW Ortsverband Herzberg. Kurze Zeit später erhielt er die Funktion des stellvertretenden Ortsbeauftragten.

Von 2001 bis 2002 leitete er zudem den Ortsverband. Seine Härteprüfung war in dieser Zeit das Elbe-Hochwasser. Als Verstärkung folgte dass Ingo Ritter. Nun beendete er nach 8 Jahren den aktiven Dienst. Der 70-jährige wurde von dem Herzberger Polizeihauptkommissar in Handschellen in den Ortsverband geführt. Dort standen Kameraden, Familie und Gäste Spalier. Er hielt an diesem Tag Blumen, eine Auszeichnung und die dazugehörige Urkunde.

Ein ereignisreiches Jahr - das Jahr 2006

Anfang des Jahres erfolgte eine erste Großübung. Beteilig daran waren die Polizei, die Feuerwehr, das DRK und das THW. Ein Bewohner des Ortes Lugau wollte Karten für die Fußballweltmeisterschaft erpressen und hielt aus diesem Grund 8 Geiseln gefangen. Der Herzberger Ortsverband stützte bei diesem Einsatz die Eingangszone des Gebäudes ab. Alle Geiseln konnten nach einem Schusswechsel und einer kleinen Explosion gerettet werden. Der Geiselnehmer konnte festgenommen werden. Bei dieser Übung stellte sich heraus, wie gut die Einsatzkräfte auch in außergewöhnlichen Lagen zusammenarbeiten können.

Im April 2006 kam es zu einem Frühjahrshochwasser an der Mühlberger Elbe. Der Pegel der Elbe stieg von normalerweisen 3 Metern auf 8,50 Metern an. An dem 14 km langen Deich der Stadt Mühlberg begann das Wasser an einzelnen Stellen durch den Deich zu sickern. aus diesem Grund mussten so schnell wie möglich 20.000 Sandsäcke gefüllt werden. In der Stadt Mühlberg wurde zusätzlich der Katastrophenalarm ausgerufen. Unser Ortsverband stand gemeinsam mit dem Ortsverband Cottbus bereit, um notfalls größere Erdmassenbewegen zu können.

Seit dem Sommer 2006 ergänzt ein 9 Meter hoher Lichtmast des Ausrüstungsstand unseres Ortsverbandes. Dieser liefert 7.000 Watt Lichtleistung und ist selbst noch bei Windstärke 11 einsatzfähig. Zu Besuch kamen auch der damalige Kreisbrandmeister und sein Stellvertreter in den Herzberger Ortsverband, um sich über den technischen Stand des Ortsverbandes zu informieren. Beide zeigten sich beeindruckt und hoffen, dass die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und THW in Zukunft noch besser gelingen wird.